Master of Education
Der Master of Education belegt die pädagogischen und fachlichen Voraussetzungen für eine Lehrbefähigung in der Sekundarstufe II an Schulen.Der Master of Education (M.Ed.) ist ein notwendiger Abschluss für alle, die unter anderem in der Sekundarstufe II an Gymnasien und Gesamtschulen unterrichten wollen. Er ersetzt zum Teil das früher übliche Staatsexamen als Nachweis einer hinreichenden Lehrkompetenz. Zur Reformierung der akademisch Ausbildung im Bereich der Lehrkräfteausbildung gehört, dass in beiden Studienstufen, im Bachelor- und im Masterstudium, Studierende nicht nur theoretische Kenntnisse aus ihrer gewählten Fächerkombination und aus berufsbezogenen Wissensgebieten wie
- Bildungswissenschaft,
- Didaktik und
- Pädagogik beziehungsweise
- Sonderpädagogik
erwerben. Die moderne Lehrkräfteausbildung ist stärker an der schulischen Praxis ausgerichtet und soll zudem Studierende anleiten, sich Methoden und Erfahrungen anzueignen, die in der späteren Berufspraxis zur Verbesserung der schulischen Bildung führen kann.
Zulassungsvoraussetzungen beim Master of Education
Das Studium zum Master of Education wird im Regelfall direkt an den Bachelor of Education angeschlossen. Grundsätzlich ist es allerdings in dem aktuellen mehrstufigen Studiensystem auch möglich, dass zu Beginn des Masterstudiums ein Richtungswechsel des Studiums vollzogen wird. Das Masterstudium für das Lehramt an der Sekundarstufe II kann bei hinreichender fachlicher Vorbildung auch mit einem Bachelor of Science oder mit einem Bachelor of Arts möglich sein. Auch der Wechsel des Studienorts beziehungsweise der Hochschule ist prinzipiell möglich, wenn die nachweisbaren Studienvorleistungen, die Zulassungsbedingungen der Wunschhochschule erfüllen und ein Studium der mindestens zwei Fächer aus dem Bachelorstudium an der neuen Hochschule angeboten wird. Studierende die entsprechende Veränderungen planen, müssen sich vor einer geplanten Veränderung bei der Wunschhochschule informieren, welche Fächerkombinationen möglich und welche Vorqualifikationen für eine Immatrikulation gefragt sind. Außer dem Bachelor müssen häufig bei der Bewerbung für das Masterstudium für das Lehramt mehrere Praktika und mindestens eine Fachberatung belegt werden.
Kompetenzen und Erfahrungen sammeln im Masterstudium
Im Studium zum Master of Education ist vorgesehen, dass Studierende Praxiserfahrung in Praktika sammeln, die bis zu einem halben Jahr dauern. Vielfach ist ein Praxismodul vorgesehen, das ein Semester lang in einer Schule, die der Schulform des angestrebten Tätigkeitsfelds entspricht, abzuleisten ist. Die Berufspraxis gibt Studierenden die Möglichkeit, vor dem Berufseinstieg die im Verlauf des Studiums erworbenen Fähigkeiten nicht nur in fachlicher, sondern auch in methodischer und teilweise in diagnostischer Hinsicht zu optimieren.
Fachwissen und die Kompetenz, dem Alter der Schüler/-innen angemessen Inhalte zu vermitteln, bilden die Schwerpunkte im Studium zum Master of Education. In Ausnahmefällen können Studierende das Masterstudium oder das anschließende Referendariat dazu nutzen, diese Fähigkeiten in einem dritten Unterrichtsfach zu erwerben. Da nicht alle Studienordnungen diese Option bieten, müssen Studierende sich konkret bei ihrer Hochschule nach den Möglichkeiten und den optional verfügbaren Fächern zu ihrer bereits gewählten Fächerkombination erkundigen.
Persönlichkeitsbildung als ein wichtiger Bestandteil der Lehrerausbildung
Neben den fachlichen Kompetenzen werden in den verschiedenen Schultypen
- Grundschule,
- Haupt-/Mittelschule,
- Realschule,
- Gymnasium
- Förderschule
- Berufsschule,
- Fachoberschule,
- Berufsoberschule und
- Fachakademie
besondere und teilweise ausdifferenzierte Anforderungen an die Lehrerpersönlichkeit gestellt. Die Hochschulen reagieren auf diesen Bedarf mit spezifischen Lehrveranstaltungen. Auch in höheren Semestern, die speziell auf die Tätigkeit in der Sekundarstufe II vorbereiten, sind Inhalte wie
- Eigenreflexion zu konkreten Fragestellungen,
- Sprecherziehung, Stimmbildung und Rhetorik,
- psychologische Methoden sowie
- psychosoziale Implikationen verschiedener Sozialisationshintergründe
im Optionalbereich des Studiums wählbar. Im Einzelfall können in solchen Programmen zum Ausbau von lehramtsbezogenen Schlüsselqualifikationen Zertifikate erworben werden, die für den Berufseinstieg von Vorteil sind.
Tipp der Redaktion
Manche Hochschulen bieten Ihnen in Kooperationen die Möglichkeit, das Lehramtsstudium an zwei Hochschulen zu absolvieren. Sofern diese Option angeboten wird, können Sie gezielt Ihre Fachqualifikation mit Ihren Interessen und Plänen in Einklang bringen.